Ein Kran hebt ein großes Modulbauelement mit Fenster auf eine Baustelle.
Modulare Gebäude könnten flexibel je nach verfügbarem Platz und individueller Anforderung gestaltet werden, so Leipfinger-Bader. (Quelle: Leipfinger-Bader)

Modulbau 2025-11-03T09:28:11.250Z Ziegelmodule aus der Serienfertigung

Am bayerischen Standort Pfeffenhausen hat Leipfinger-Bader planmäßig die Serienproduktion von Ziegelmodulen aufgenommen, so eine Pressemitteilung des Unternehmens. Bereits zum Start seien alle Montageplätze voll ausgelastet. Die vorgefertigten Module in Ziegelbauweise – die unter dem Namen Leipfinger-Bader Ziegelmodule vermarktet werden – ermöglichten eine zeiteffiziente Realisierung von Bauprojekten wie Wohnheimen, Mitarbeiterunterkünften oder Mikroapartment-Wohnkomplexen heißt es in der Mitteilung weiter. Sie würden im Werk schlüsselfertig ausgestattet – inklusive Sanitäranlagen, Bodenbelägen sowie Innenausbau, und ermöglichten dadurch nach der Montage auf der Baustelle einen zeitnahen Einzug.

Leipfinger-Bader reagiere mit einem neuen Produktionsstandort auf den gestiegenen Bedarf an Wohnungen in Deutschland, heißt es in der Mitteilung: In Pfeffenhausen nahe des Vatersdorfer Hauptsitzes sei die erste Produktionslinie für Ziegelmodule erfolgreich angelaufen. Diese eigneten sich für die modulare Errichtung etwa von Büro- und Gewerbebauten sowie Wohnheimen beispielweise für Studenten, Auszubildende oder Saisonarbeitskräfte und darüber hinaus für Ergänzungsbauten etwa zur Erweiterung von Seniorenheimen.

Hoher Vorfertigungsgrad für Flexibilität

Die Ziegelmodule von Leipfinger-Bader zeichneten sich durch einen hohen Vorfertigungsgrad aus. Sämtliche Installationen, Lüftungstechnik, Fenster, Türen und Ausbauelemente wie Bad und Küche würden bereits im Werk integriert. Das reduziere nicht nur die Bauzeit vor Ort erheblich, sondern minimiere auch witterungsbedingte Verzögerungen. Gleichzeitig bleibe das System vollständig flexibel: Grundriss, Ausstattung und Ausbaustand könnten projektbezogen angepasst werden. Dadurch eigne sich der modulare Ziegelbau sowohl für standardisierte als auch für individuell geplante Gebäude.

Eine Fabrikhalle mit modularen Gebäudeeinheiten in der Produktion.
Leipfinger-Bader ist in die Serienproduktion von Ziegelmodulen eingestiegen. (Quelle: Leipfinger-Bader)

Sicherheit und Wohlbefinden

Der Modulbau mit Mauerziegel vereine dabei viele Vorteile: So könnten Ziegel Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte lang halten, ohne an Struktur oder Qualität zu verlieren. Zudem seien sie feuerbeständig und trägen so zur Sicherheit von Gebäuden und deren Bewohnern bei. Ziegel reduzierten auch die Übertragung von Schall, was zu einer ruhigeren und angenehmeren Wohn- oder Arbeitsumgebung führe. Aufgrund ihrer guten Wärmespeicherung trägen Ziegel überdies zu einer gleichmäßigen Temperatur in Gebäuden bei. Dies sorge für einen reduzierten Energieverbrauch für Heizung und Kühlung. Auf ein Wärmedämmverbundsystem könne gänzlich verzichtet werden. Im Sinne einer nachhaltigen Nutzung ließen sich die Module bei Bedarf rückbauen und an anderer Stelle wiedererrichten.

Komplett ausgestattet, mit Bodenplatte und Holzdecke

Leipfinger-Bader setze auf eine Hybridbauweise mit Betonbodenplatten, massiven Ziegelwänden und einer tragenden Holzdecke. Die Innenflächen seien dabei werkseitig verputzt. Der Estrichziegel von Leipfinger-Bader biete dabei als belastbarer, feuchtigkeitsunempfindlicher keramischer Trockenestrich eine solide Basis für sämtliche Arten von Bodenbelägen wie beispielsweise Recyclingkunststoff – optisch wie Fliesen, funktional und nachhaltig zugleich. Das Heizkonzept richte sich nach den Vorgaben des Auftraggebers.

Aus zwei mach eins

Bei den ersten beiden Projekten würden jeweils zwei Module zu einer Wohneinheit zusammengefügt. Dies geschehe durch einen Mauerdurchbruch mit Verbindungstür. Ein Modul beherberge dabei Bad und Küche, ein weiteres diene als Schlafraum und werde seitens des Bauherrn mit Möbeln ausgestattet. Durch die flexible Modulbauweise seien individuelle Grundrisslösungen problemlos möglich. Zudem könne jedes Wohnbauvorhaben aufgrund der massiven Ziegelbauweise nach Bedarf problemlos umgenutzt werden – zum Beispiel von der Mitarbeiterunterkunft zum Büroraum oder klein- und größerteiligem Mietobjekt. Auch in der Fassadengestaltung seien zahlreiche Optionen denkbar – etwa hochwertige Keramik, Holz oder Putz.

Planmäßiger Produktionsstart

Die Module würden in Pfeffenhausen auf parallelen Montageplätzen vorgefertigt. Auf einer Gesamtfläche von mehreren tausend Quadratmetern entstünden so innerhalb weniger Wochen Module für komplette Wohnanlagen oder -komplexe für unterschiedlichste Nutzungen. Fertige Module würden separat gelagert und anschließend per Tieflader zu ihrem Einsatzort transportiert und dort mithilfe eines Autokrans montiert. Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrads reduziere sich die Arbeitszeit am Zielort auf ein Minimum. Die ersten gefertigten Module verfügten über eine Grundfläche von 27 Quadratmetern, seien jedoch individuell nach Projektanforderung anpassbar. Durch den verwendeten Außenmauerziegel Coriso W08 in der Wandstärke 36,5 Zentimeter erreichten sie ohne zusätzliche Dämmung die Effizienzhausstufe 40 der KfW mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) und seien damit förderfähig. Denn diese Kombination ermögliche den Zugang zu staatlichen Förderungen, beispielsweise zu KfW-Krediten wie dem Förderkredit „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment – Wohngebäude“ (KfW-Programm 296), der besonders attraktive Zinsbedingungen für Neubau und Erstkauf von klimafreundlichen und flächeneffizienten Wohngebäuden biete, so die Mitteilung.

Quelle: Leipfinger-Bader

zuletzt editiert am 03. November 2025