Der Holzbau am Klosterquartier Reimlingen ist abgeschlossen.
Der Standort ist geschichtsträchtig und zugleich ein Beispiel für nachhaltige Nachverdichtung im ländlichen Raum: Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters der Mariannhiller Missionare entwickelt sich ein Quartier mit sozialem und funktionalem Mehrwert – von Wohnen über Nahversorgung bis hin zu medizinischen Angeboten. Schlosser Holzbau hat nun im Auftrag der Immobiliengesellschaft Max Asset innerhalb von drei Monaten das Herzstück fertiggestellt: die zwei- beziehungsweise dreigeschossige Aufstockung des Gebäudeteils „Alte Druckerei“, in der 23 der insgesamt 43 neuen Wohneinheiten vollständig in Holz realisiert wurden.
Das rund 2,5 Hektar (25.000 Quadratmeter) große Areal wird vollständig von Max Asset entwickelt und beplant. Im Zuge der Sanierung entstehen im Bauabschnitt „Alte Druckerei“ neben den 43 Wohneinheiten auch eine Bankfiliale. Schlosser Holzbau verbindet den historischen Bestand mit der neuen, seriellen Aufstockung in Holzbauweise und erweitert ihn so um 23 ein- bis zweistöckige Wohnungen. In weiteren Bauabschnitten befinden sich ein Ärztehaus, ein ambulanter Pflegedienst, ein 24/7-SB-Supermarkt, ein Blaulichtcenter sowie eine ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaft, die bereits in Betrieb sind und das Quartier funktional abrunden. In den nächsten Entwicklungsschritten entstehen zudem weitere Wohnungen und Gewerbeeinheiten innerhalb des Gebäudebestands sowie ein Neubau im Parkbereich.
Für Bauherr Dr. Maximilian Weik, Gründer und Geschäftsführer der Max Asset GmbH, war es eine strategische Entscheidung, das ehemalige Kloster nicht abzureißen, sondern dessen historische Substanz in eine Wohnnutzung zu transformieren. „Wir wollten die Geschichte des Ortes nicht auslöschen, sondern fortschreiben“, betonte Weik. „Gleichzeitig war klar: Wir brauchen zeitgemäßen, bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum – und zwar jetzt.“
Der Holzingenieurbau bietet für dieses Spannungsfeld aus historischer Verantwortung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit die ideale Lösung. Durch sein geringes Eigengewicht, seine hohe Tragfähigkeit und seine hervorragende Ökobilanz ermöglicht er eine ressourcenschonende Weiterentwicklung des Bestands. „Wir wollen zeigen, dass sich ökonomisches Denken und nachhaltiges Bauen nicht ausschließen. Im Gegenteil: Sie ergänzen sich. Der Holzbau ist für uns kein Trend, sondern eine Haltung“, so Weik.
Dabei betont er: Zentrale Parameter bei einer seriellen Aufstockung seien Statik, Bauphysik und Brandschutz. Sie müssten bei jedem Projekt im Bestand sorgfältig geprüft und von Anfang an berücksichtigt werden. Bei der Klosteraufstockung in Reimlingen konnten die Wände, Decken und Dachmodule in der Produktionshalle von Schlosser Holzbau in Jagstzell vorgefertigt und anschließend auf der Baustelle in kurzer Zeit montiert werden. Auch die Förderkulisse spiele bei Projekten dieser Art eine zentrale Rolle, Weik. Relevante Programme – etwa die KfW-Förderung oder die Holzbau-Offensive Baden-Württemberg – könnten gezielt genutzt werden, um Budgets spürbar zu entlasten. Wichtig sei, Fördermittel frühzeitig und strategisch in die Planung zu integrieren.
Enge Zusammenarbeit im Bauteam
„Solche Projekte gelingen nur im engen Schulterschluss aller Beteiligten“, betont Marlen Schlosser, Geschäftsführerin der Schlosser Holzbau GmbH. „Die enge Zusammenarbeit im Bauteam schafft Planungssicherheit und Kostentransparenz, also die Voraussetzungen, um komplexe Bestandsbauten erfolgreich weiterzuentwickeln. Der Holzingenieurbau ermöglicht uns dabei, technische Präzision mit nachhaltiger Baukultur zu verbinden.“ Die Übergabe der 43 neu geschaffenen Wohnungen ist für Frühjahr 2026 vorgesehen.
